29 August 2006

 

Schrott im Internet?

Das Hamburger Wissenschaftsforum, präsentiert vom Hamburger Abendblatt, NDR 90,3 und der Körber-Stiftung, kam dieser Tage bereits zum 38. Mal zusammen. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung hieß "Die Macht der Nullen und Einsen". Eingeladen war unter anderem einer der weltweit bekanntesten Informatik-Pioniere, Professor Joseph Weizenbaum. Der 83-Jährige Berliner arbeitete lange am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA). Sein zentraler Kritikpunkt am derzeitigen Umgang mit Naturwissenschaften und Technik: Sie seien zur modernen Religion geworden. Und der Computer diene dabei gewissermaßen als konkreter Ausdruck dieses Glaubens.

Die Hauptgefahr bestehe darin, dass die meisten Internetuser in ihrem blinden Glauben alles für wahr hielten, was aus dem Netz kommt. Weizenbaum betont: "Das Internet ist ein Massenmedium. Wie in allen anderen Massenmedien ist auch dort 90 % Schrott . . ."

Im Internet trifft man tatsächlich auf ziemlich viel Schrott. Und manchmal fragt man sich, ob die Zahl von 90 % nicht etwas zu niedrig ausfällt. Aber das hat man sich auch bei vielen Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Vorlesungen, Diskussionen und Reden schon vor Jahrzehnten gefragt.

Vielleicht ist das Internet auch einfach nur die zeitgemäße Plattform für Schrott. Das spräche allerdings nicht für das Internet, sondern gegen die Zeit. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.

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