26 Oktober 2006

 

Verwirrender Verkehr 2.0

Laut comscore networks Inc., einem weltweiten Internet-Analyzer, ist der Web-Traffic der europäischen Webseite eBuddy.com viermal so groß wie der seines amerikanischen Konkurrenten Meebo. Laut Alexa Web Search, einem anderen Internet-Analyzer der Amazon-Gruppe, ist der Traffic von Meebo größer.

Wer hat recht?

Die Wahrheit liegt – wie meistens – irgendwo dazwischen. Dies ist das kleine, schmutzige Geheimnis von Silly-Con ... sorry ... Silicon Valley: Keiner weiß genau, wer im Netz wohin geht. Denn man verlässt sich nicht nur auf den Traffic-Report der Webseiten, sondern vergleicht sie mit den Daten von Nielsen/Netranking und comScore, unabhängigen Analysten, die Web-Surfer anwerben, um ihr Surf-Verhalten zu dokumentieren. Die Analysten bemängeln zum Beispiel, dass das Öffnen eines Pop-Up-Fensters als regulärer Traffic angegeben würde, wenn die Analysten es nicht herausfiltern würden.

Dazu kommen neue Web-Standards wie Ajax, die das austauschen eines Homepage-Inhalts ermöglichen, ohne die Seite neu zu laden, oder RSS-Feeds, mit denen Web-Inhalte direkt an den Computer des Abonnenten geschickt werden, ohne auf eine Homepage zugreifen zu müssen.

All dies macht es schwierig, den realen Traffic auf einer Webseite zu erfassen. Und auch, wenn die Analysten versuchen, all dies zu berücksichtigen, weichen ihre Ergebnisse wie im obigen Beispiel weit voneinander ab.

In einer Zeit, in der Milliarden in Firmen wie YouTube investiert werden, weil ihr Traffic sich angeblich alle paar Monate verdoppelt, ist diese Unsicherheit eine ernsthafte Bedrohung für den Web 2.0-Hype.

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