20 November 2006

 

Daily Motion fordert YouTube heraus

Das Phänomen Video-Sharing erobert die Welt und wird angeführt vom Giganten YouTube, der seit dem 14. November Teil von Google ist.

Ein Lokalmatador, der YouTube einen Großteil des europäischen Markts streitig machen will, befindet sich im Herzen Europas und weist täglich 9.000 neue Videos und über 16 Millionen Besucher auf. Die Seite Daily Motion mit Firmensitz in Paris war sogar schon vor YouTube online, und bietet interessante Möglichkeiten wie Direkteinspeisung von Webcams (wurde von YouTube noch nicht realisiert) und konzentriert sich vor allem auf lokale Inhalte: Mehr als die Hälfte der Beiträge sind auf Französisch.

Es ist keine Überraschung, dass Frankreich mit seiner starken kulturellen und linguistischen Identität eine nicht-englischsprachige Video-Sharing-Seite ins Leben gerufen hat. „Jedes Land hat eine eigene Sprache und ist reif für eigene Inhalte.“ sagt Mark Mulligan, Analyst der Jupiter Research in London. „Da bietet sich eine klare Gelegenheit, sich ein Stück des französischen Markts zu sichern.“

Die Frage, die sich stellt, lautet: Wie viel? Trotz seines späten Eintritts in den französischen Markt hat YouTube bereits eine Reichweite von 9.1%, Daily Motion im Vergleich dazu 10.3% (Quelle: comScore). In Europa erreicht YouTube zwischen 10% und 12%, Daily Motion gerade mal 2%.

Einer der interessantesten Deals von Daily Motion ist die Kooperation mit einem der führenden französischen Fernsehsender TF1. Als erstes entstand eine Webseite für TF1 namens Wat TV, wo Zuschauer ihre Videos einsenden können. Seit dem 17. November werden die besten Clips von Wat TV Freitagvormittags bei TF1 gezeigt. Auf diese Weise werden online- und traditionelles Video auf eine Weise verknüpft, wie sie von YouTube international noch nicht beherrscht wird.

Mitgründer und CEO von Daily Motion, Benjamin Bejbaum, sagt, dies sei nur die erste von zahlreichen Partnerschaften mit traditionellen Medienanbietern aus Frankreich.

Die eigentliche Frage, die sich stellt, ist jedoch ob Daily Motion ein französisches Phänomen bleibt oder zu einer europaweiten Präsenz werden kann.

Aber wie Josh Bernoff, Medien-Analyst von Forrester Research in Bosten sagt: „Es gibt mehr als einen Weg um mit Web 2.0 Seiten Erfolg zu haben.“ Die einen werden auf reine Größe bauen, wie MySpace. Andere, wie Daily Motion, werden versuchen, Nischen zu besetzen. Zusammenfassend meint Bernhoff: „Es ist ein Fehler zu denken, wenn man nicht so groß ist wie YouTube, sei man aus dem Geschäft.“

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