13 Dezember 2006

 

ZAW verurteilt das Tabakwerbeverbot

Soso, der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) ist also empört über die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) bezüglich der Tabakwerbung. Der Richterspruch verbietet Werbung für sämtliche Tabakwaren in Printmedien, im Internet sowie Sponsoraktivitäten bei Veranstaltungen mit grenzüberschreitendem Charakter. Laut ZAW zieht das EuGH-Urteil einen Verlust von 160 Millionen Euro für Pressemedien und Sponsoring nach sich.

Der ZAW wirft dem EuGH tatsächlich vor, sich dem Zeitgeist zu unterwerfen, anstatt sich am Vertragsrecht der Europäischen Union zu orientieren. Abgesehen davon, dass hier Zeitgeist mit Vernunft verwechselt wird, ist es angesichts der Millionen von Krebstoten infolge maßlosen Tabakkonsums und noch mehr Nikotinkranken, die das öffentliche Gesundheitswesen mit Milliarden und Abermilliarden belasten, beschämend, dass der ZAW bei dieser Entscheidung den blanken Mammonismus kommuniziert.

Der Deutsche Bundesrat hatte übrigens schon lange vor der Entscheidung des EuGH ein Gesetz verabschiedet, das genau die selben Auswirkungen hat. Soll heißen, durch das EuGH-Urteil hat sich für Deutschland nichts geändertder Aufschrei des ZAW ist lediglich ein Akt von Dampfplauderei. Na ja, Klappern gehört halt zum Handwerk.

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