22 März 2007

 

Alt ist sexy

Noch nie waren die über 50-Jährigen so gesund, so fit, so reich und so konsumfreudig. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Haushalte der 55 bis 65-Jährigen im Schnitt tatsächlich über Gesamteinnahmen von knapp 5000 Euro verfügen – und diese auch gerne ausgeben.

"Die heutigen Senioren unterscheiden sich nicht nur durch ihre längere Lebenserwartung und die bessere gesundheitliche Verfassung von den Generationen davor", sagt Rolf Kirchmair, Marktforscher und Chef des ersten deutschen Instituts für Seniorenmarktforschung Seniorresearch in Frankfurt. "Es ist auch die reichste Rentnergeneration, die es je gegeben hat und die es je geben wird." Sie profitiert von einem noch funktionierenden Rentensystem, üppigen Betriebsrenten und Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.

"Die Einstellungen haben sich verändert", sagt Kirchmair. Traditionelle Werte wie Sparsamkeit, Bescheidenheit und Genügsamkeit würden immer mehr an Bedeutung verlieren und durch moderne Werte wie Toleranz, Aufgeschlossenheit und Unabhängigkeit ersetzt. "Die 68er-Generation wird langsam alt - und nimmt ihre Einstellungen mit ins Alter."

Lust auf Konsum
Dazu gehört auch die Lust am Konsum. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) zeigt, dass Seniorenhaushalte konsumfreudiger sind als bisher angenommen: Während private Haushalte im Schnitt etwa 75 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für den Konsum ausgeben, liegt diese Quote in den Haushalten von 65- bis 75-Jährigen bei 84 Prozent - der höchste Wert aller untersuchten Altersgruppen. Auch bei den jüngeren Senioren zwischen 60 und 65 Jahren oder bei denen, die älter als 75 Jahre sind, liegt der Wert noch bei 80 beziehungsweise 78 Prozent. Rund 308 Mrd. Euro geben die Haushalte von Menschen ab 60 Jahren im Jahr aus - fast ein Drittel der Gesamtausgaben für privaten Konsum.

"Diese Konsumlust muss gezielt angesprochen werden", sagt Gundolf Meyer-Hentschel, der mit seinem gleichnamigen Institut schon seit Jahren Unternehmen, aber auch öffentliche Einrichtungen dabei unterstützt, sich auf eine älter werdende Zielgruppe einzustellen. "Gleichzeitig ist es schwieriger, diese Konsumenten zu überzeugen, sie sind anspruchsvoller, weil sie geübte Kunden und produkterfahren sind."

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