26 April 2007

 

Dummheit 2.0

YouTube ist eine geniale Einrichtung und neben flickr wohl eines der vorläufigen Gipfelprodukte des Web 2.0. Da dreht man einfach ein kleines Filmchen, stellt es Online und schon kann die ganze Web-Welt daran teilhaben, das Machwerk betrachten, kommentieren und weiter empfehlen. User generated Content (UGC) nennt der Fachmann diese Vorgehensweise. Und sie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wie maßlos dämlich manche User sind, zeigt der Fall eines 37jährigen Briten, der sich im Februar eine Videokamera auf sein Motorrad schnallte und sich dabei filmte, wie er mit 150 km/h durch die geschlossene Ortschaft Burnham-on-Sea im Südwesten Englands kachelte. Dummerweise hatte er zu Beginn der Aufnahme sein Kennzeichen sowie sein eigenes Haus gefilmt. Den fertigen Film installierte er dann auf dem YouTube-Portal mit dem Kommentar: "Das ist an dem Tag, als ich meine neue Kamera-Halterung für den Tank von eBay bekommen habe – bessere/verrückte Videos folgen." Wie viele andere so genannte User schien auch er davon auszugehen, dass die Polizei keinen Zugriff aufs Internet hat. Hat sie aber. Ruck, zuck war er identifiziert, angezeigt und wird in diesem Jahr wohl keine Freude mehr am legalen Motorradfahren haben.

Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter vielen YouTublern. Leider nicht unter allen. Denn die ganze Geschichte hat sich nun mehr oder weniger deckungsgleich in Frankreich wiederholt. Nur dass es dieses Mal ein Autofahrer war, der mit 225 Sachen in einer 110er Zone unweit des ostfranzösischen Lunéville unterwegs war. Bleibt abzuwarten, ob sich bald Bankräuber während der Tat und danach beim Abnehmen der Maskierung gegenseitig filmen und Ihre Tat dann der ganzen Welt – und eben auch der Polizei – auf YouTube präsentieren.

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