11 April 2007

 

Knut, der Marketing-Megastar

Ostern war es so weit, Knut legte einen Teil Berlins lahm. Natürlich nicht irgendeinen, sondern den Teil, in dem sich auch der Berliner Zoo befindet. Allein am Ostersonntag kamen 90.000 Besucher, um den kleinen Eisbären zu sehen. Rot-Kreuz-Personal und zahllose Ordner mussten dafür sorgen, dass keine Panik unter den Besuchern ausbrach. Zustände, für die in der Regel eigentlich eher Geschöpfe wie Robbie Williams verantwortlich zeichnen, nicht jedoch vierbeinige Säugetiere im Babyalter.

Der Berliner Zoo hat dem kleinen Fellträger, dessen Vater übrigens tatsächlich Lars heißt, bereits eine eigene Seite auf seinem Internetauftritt eingerichtet. Das hier herunterzuladende Video sorgte schon dafür, dass der zooeigene Server zusammenbrach – wegen Überlastung durch zu viele Zugriffe. Knut als Publikumsmagnet dürfte den Berliner Hotels hübsche Besucherzahlen und damit ansehnliche Geldsummen einbringen. Während der Erlös verkaufter Knut-Devotionalien laut Zooleitung direkt in den Artenschutz fließt, kommen jetzt noch ganz andere Einkommensmöglichkeiten durch den Bildrechteverkauf auf den kleinen Mann zu. Denn das amerikanische Hochglanz-Magazin Vanity Fair bildet Knut auf dem Titel seiner Mai-Ausgabe neben Leonardo DiCaprio ab. Die beiden sind sich zwar (noch) nicht begegnet, das Bild wurde am Rechner zusammen gebastelt, aber Knuts Popularität nimmt dadurch internationale Züge an und dürfte seinen Marktwert erheblich steigern.

Warum nur sind es ausgerechnet Bären, die in Deutschland für so viel Rummel sorgen? Nahezu 100% aller Deutschen kennen Knut und kannten Bruno. Kurt Beck hingegen, SPD-Vorsitzender und Interimsbär des Satiremagazins Titanic, kennen zwei Drittel der Deutschen nicht, das hat der Stern herausgefunden. Was will uns das sagen?

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