25 April 2007

 

Kreativwirtschaft im Wachstum

Kreativwirtschaft ist ein merkwürdiges Wort. Auf Englisch hört es sich ganz nett an: creative business. Interessant ist jedoch, was sich dahinter verbirgt. Musiker und Filmleute, Rundfunkjournalisten, Künstler, Schriftsteller, Verleger, Designer, Architekten, Kommunikationsprofis – sie alle gehören zur Kreativwirtschaft. Und die Kreativwirtschaft Europas gilt als Wachstumsbranche. Eine EU-Studie hat nun Zahlen für 2003 vorgelegt. Danach wurden von Europas Kreativen 654 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dagegen macht sich der Umsatz der europäischen Automobilindustrie im selben Jahr mit nur 271 Milliarden Euro vergleichsweise bescheiden aus. In Deutschland liegen die Kreativen gemessen nach Indikatoren wie Wachstum, Anteil am Bruttoinlandsprodukt, Investitionen in Wissen und Kreativität weit unter dem europäischen Durchschnitt. Das dürfte wohl unter anderem daran liegen, dass man hier kreative Berufe für brotlose Kunst und für nicht finanziell förderungswürdig hält. Nächste Woche findet eine Konferenz in Berlin statt, bei der es um das Thema geht. Ob sich Bund und Länder darüber einig werden, dass verstärkte Investitionen in die deutsche Kultur- und Kreativwirtschaft sinnvoll sind, wird sich zeigen. Wenn alle Beteiligten begreifen, dass man es hier mit einem riesigen Wirtschaftsfaktor zu tun hat, der nicht unerheblich zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt, darf man wohl Hoffnung haben.

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